Mittwoch, 19. Januar 2011

Bald freie Arztwahl in ganz Europa - Nach langen Diskussionen

In der Regel wird der Patient auch weiterhin seine Rechnung zunächst selbst bezahlen, bevor die Krankenkasse ihm das Geld zurückerstattet.


Die Arztbehandlung im EU-Ausland dürfte ab 2013 sehr viel einfacher werden.


Die Chemotherapie einer Belgierin in Luxemburg, der Zahnersatz für einen Franzosen in Ungarn oder die Lesebrille aus Spanien - die Behandlung im EU-Ausland dürfte ab 2013 sehr viel einfacher werden.


Kassen sollen wie im Inland zahlen

Nach jahrelangen kontroversen Debatten und Widerständen im Kreis der EU-Regierungen ist jetzt eine neue Richtlinie entscheidungsreif, über die das EU-Parlament an diesem Mittwoch abschließend abstimmt.

Darin ist verbindlich festgeschrieben, dass die Krankenkassen die Kosten der Behandlung tragen, die auch im Inland anfallen würden. Bei Krankenhausaufenthalten kann eine vorherige Genehmigung nötig werden.



Werden Wartezeiten kürzer?

Viele Kliniken und Ärzte in Mitteleuropa begrüßen die Regelung, da sie sich wegen des hohen Niveaus der Gesundheitsdienste zusätzliche Patienten aus den Nachbarländern versprechen.


EU-Gesundheitskommissar John Dalli betonte in der Debatte am Dienstag in Straßburg, dass besonders Patienten mit langen Wartezeiten für Operationen im eigenen Land von den neuen Bestimmungen profitieren könnten.


Vorteile sind auch für Grenzbewohner zu erwarten, für die der Weg zum Krankenhaus im Nachbarland kürzer ist als der zur nächsten Klinik im eigenen Land.

Die direkte Abrechnung über einen Gutschein hat das Parlament allerdings nicht durchsetzen können. In der Regel wird der Patient seine Rechnung zunächst selbst bezahlen, bevor die Krankenkasse ihm das Geld zurückerstattet.


- DPA - aus Wort.lu

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