Dienstag, 15. Oktober 2019

Hirn-Mikroblutungen sagen Therapieerfolg voraus

Forscher untersuchen Denkorgan mittels KI - Winzige Verletzungen werden häufig übersehen

Läsionen: Mikroblutungen nun sichtbar gemacht



Mithilfe von Advanced Imaging haben Forscher des National Institute of Neurological Disorders and Stroke http://ninds.nih.gov neue Erkenntnisse über traumatische Mikroblutungen gewonnen. Diese Blutungen werden nach Kopfverletzungen als kleine, dunkle Läsionen auf MRT-Aufnahmen sichtbar.



Normalerweise sind sie jedoch zu klein, um auf CT-Bildern nachweisbar zu sein. Die in "Brain" veröffentlichten Ergebnisse weisen darauf hin, dass es sich bei traumatischen Mikroblutungen um eine Art der Verletzung der Blutgefäße des Gehirns handelt, die auch Hinweise auf schlechtere Behandlungserfolge sein können.



Schäden mit gravierenden Folgen



Laut Seniorautor Lawrence Latour ist bereits bekannt, dass Schädigungen der Hirnzellen ernste Folgen haben können, die genauen Folgen dieser vaskulären Verletzungen nach einer Kopfverletzung müssten jedoch noch genauer erforscht werden.



Für die jetztige Studie wurden die Daten von 439 Erwachsenen ausgewertet, die eine Kopfverletzung erlitten hatten und in einer Notaufnahme behandelt worden waren. MRT-Scans wurden innerhalb von 48 Stunden nach dem Auftreten der Verletzung durchgeführt. Weitere Scans folgten bei vier weiteren Terminen. Ergänzend füllten die Patienten Fragebögen zu Verhalten und Ergebnissen aus.



Die Ergebnisse belegen, dass 31 Prozent der Studienteilnehmer über Mikroblutungen verfügten. Mit 58 Prozent wies mehr als die Hälfte der Patienten mit schweren Kopfverletzungen auch Mikroblutungen auf. Bei leichteren Verletzungen lag dieser Prozentsatz bei nur 27 Prozent.



Die Mikroblutungen wurden entweder als lineare Streifen oder gepunktet sichtbar. Der Großteil der Betroffenen verfügte über beide Arten dieser Blutungen. Die Ergebnisse haben zusätzlich gezeigt, dass die Frontallappen des Gehirns am ehesten von Mikroblutungen betroffen waren.



Blut in Makrophagen nachgewiesen



Patienten mit Mikroblutungen waren eher von Behinderungen betroffen. Diese Beeinträchtigungen wurden mittels einer Skala für den Behandlungserfolg ermittelt. Die Familie eines Patienten, der nach der Beendigung der Studie verstarb, spendete sein Gehirn für weitere Studien.



Die Ergebnisse wiesen Eisen nach. Das weist darauf hin, dass sich entlang den im ursprünglichen MRT sichtbaren Blutgefäßen, Blut in den Makrophagen, also in den Immunzellen des Gehirns, befunden hat. Davon dürften auch Bereiche betroffen gewesen sein, die mit dieser Untersuchungsmethode nicht sichtbar gemacht werden konnten.



Laut der Erstautorin Allison Griffin könnten Mikroblutungen nach einer Schädelverletzung auch als Biomarker für die Identifizierung von Patienten dienen, die Kandidaten für eine Behandlung von vaskulären Verletzungen sein können.


Am jetzt publizierten Forschungsprojekt waren zusätzlich Forscher des Cold Spring Harbor Laboratory http://cshl.edu und der Uniformed Services University of the Health Sciences http://usuhs.edu beteiligt.



  Moritz Bergmann - Foto: Latour Lab/ninds.nih.gov





Freitag, 11. Oktober 2019

Neuer Enzym-Mix tötet gefährliche Bakterien



RPI-Forscher aus den USA entwickeln Verfahren, gegen das sich keine Resistenzen mehr bilden

Krankheitserregende Bakterien werden mit neuem Enzym bekämpft (Foto: rpi.edu)




Forscher des Rensselaer Polytechnic Institute (RPI) http://rpi.edu haben einen Weg gefunden, antimikrobielle Enzyme zu bilden, die Krankheitserreger auf eine Art bekämpfen, die keine Resistenz auslöst.



 "Unsere Idee war es, im Prinzip das Vorgehen der Natur zu nutzen, es aber zu verbessern", sagt Experte Jonathan Dordick, der auch Mitglied des Zentrums für Biotechnologische und Interdisziplinäre Studien am RPI http://biotech.rpi.edu ist.



Smarter modularer Aufbau



Um zu leben und zu wachsen, produzieren die neuen Enzyme Autolysin, das die eigenen Zellwände zerstört und einen Teilungs- sowie Vermehrungsprozess fördert. Im Kampf gegen andere Bakterien nutzen sie einen ähnlichen Prozess.



Sie produzieren Bacteriocine, die das Wachstum von gegnerischen Mikroorganismen hemmen oder sogar beenden. Ein dritter natürlicher Weg, Bakterien zu bekämpfen, besteht im Einsatz von Bakteriophagen, das sind Viren, die die Mikroorganismen aus deren Innerem bekämpfen.



"Es ist für Krankheitserreger äußerst schwer, gegen diese natürlichen Gegner Resistenzen zu entwickeln. Wenn sie Resistenzen etwa gegen Autolysin entwickelten, könnten sie sich nicht mehr teilen", so Dordick. Das würde bedeuten, dass sie keinen Schaden mehr anrichten könnten. Die Enzyme, die Bakterien angreifen, sind modular aufgebaut. Ein Modul heftet sich an die Zellwand, ein anderes durchlöchert sie - das attackierte Bakterium hat keine Chance.




Bisschen besser als die Natur



Die Enzyme, die die Natur produziert, sind äußerst spezifisch. Sie richten sich stets gegen ein bestimmtes Bakterium. Die RPI-Forscher machten sich deshalb daran, die Kombinationen, die die Natur hervorbringt, zu verbessern.



"Unsere Idee war: Können wir nach dem Vorbild von Legobauten vorgehen und den Andockmechanismus des einen Enzyms mit der Zerstörungskraft des anderen Enzyms koppeln?"


Mit einem solchen "Lego-Enzym" bekämpfen die Forscher derzeit erfolgreich das Bakterium Staphylococcus aureus, das bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem Lungen- und Hirnhautentzündung, Endokarditis und sogar ein toxisches Schocksyndrom sowie Sepsis verursachen kann. "Unser Ansatz macht den Weg frei für die Entwicklung von wirkungsvollen antibakteriellen Enzymsystemen", unterstreicht Dordick abschließend.



Wolfgang Kempkens



Mittwoch, 19. September 2018

Hessen will nach Insolvenz des Ionenstrahl-Therapie­zentrums vermitteln

Mittwoch, 19. September 2018


Nach dem Insolvenzantrag für das Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) sieht sich das Land Hessen in einer Moderatorenrolle.




 „Wir wollen die Beteiligten dabei unterstützen, eine Lösung für die Zukunft zu finden“, sagte Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) heute. Zuvor hatte er mit den Beteiligten über die aktuelle Situation gesprochen.



Das Treffen sei ein „ein guter Anfang, um Klarheit in die Sachlage zu bringen und um Perspektiven für das MIT zu entwickeln“. Details wurden zunächst nicht bekannt. Über die Inhalte des Gesprächs sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Ministeriumssprecher.



Vergangene Woche hatte die Betreibergesellschaft der innovativen Therapieanlage zur Behandlung von Tumoren Insolvenz angemeldet und als Hauptgrund für die finanziellen Probleme fehlende Patienten genannt.



 Das Uniklinikum Heidelberg betreibt federführend die Anlage.
Die Rhön-Klinikum AG, der das privatisierte Uniklinikum Gießen-Marburg gehört, ist Minderheitsgesellschafter.





© dpa/aerzteblatt.de

Mittwoch, 4. Juli 2018

Aspirin hilft bei Alzheimer: Plaques lösen sich auf


Erste Tests mit Mäusen erfolgreich - Neue Hoffnung für Demenzkranke




Eine Kur mit niedrig dosiertem Aspirin löst möglicherweise Plaques im Gehirn auf, die die Alzheimer-Krankheit auslösen.




 Das ist das Ergebnis der Studie eines Teams um die Neurologen Professor Floyd A. Davis und Kalipada Pahan vom Rush University Medical Center http://rushu.rush.edu .



 "Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eines der meist genutzten rezeptfreien Medikamente eine weitere Rolle spielen könnte", sagt Pahan.



Heilung derzeit noch unmöglich



Alzheimer ist eine besonders schwere Form der Altersdemenz. Patienten verlieren nach und nach ihr Gedächtnis. Sie werden zu Pflegefällen. Jeder zehnte Amerikaner, der älter ist als 65 Jahre, wird davon befallen. "In Deutschland leben 1,7 Mio. Menschen mit Demenz", so die Deutsche Alzheimer Gesellschaft http://deutsche-alzheimer.de .



 "Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen." Derzeit gibt es kaum Medikamente, die den Verlauf der Krankheit verlangsamen. Heilung ist nicht möglich.


Die Ursache der Krankheit ist nicht restlos aufgeklärt. Klar ist nur, dass das toxische Protein Amyloid Beta eine Rolle spielt. Es zerstört nach und nach die Gehirnzellen, indem es sie verklumpen lässt. Es bilden sich Amyloid-Plaques, die die Kommunikation der Gehirnzellen untereinander kappen.



Mögliche Ursache für das Verbleiben des giftigen Proteins im Gehirn ist eine Störung des Abtransports von Stoffwechselabfällen im Gehirn.





Kleinere Plaques nach einem Monat



Die Forscher konnten bei Versuchen an Mäusen zeigen, dass Aspirin Lysosome aktivieren, die Biopolymere in Monomere zerlegen. Diese bilden sich aus dem Protein TFEB. Sie sind für die "Reinigung" des Gehirns zuständig. Die an Alzheimer künstlich erkrankten Mäuse erhielten einen Monat lang Aspirin. Danach hatten sich die Plaques deutlich verkleinert.



Es sei noch eine Menge Forschungsarbeit nötig, um aus den Erkenntnissen der Studie ein Heilmittel gegen Alzheimer zu entwickeln, sagt Pahan. Es sei aber klar, dass Aspirin bei der Behandlung von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen eine Rolle spielen könne. Derzeit wird das Präparat schon zur Vorbeugung gegen Herzinfarkte eingesetzt.



Wolfgang Kempkens

Dienstag, 6. März 2018

Emotionelle Bedürfnisse von Patienten und Pflegenden berücksichtigen

Seele leidet nach Schlaganfall

Schlaganfall: Auch psychische Rehabilitation nötig



Bei der Pflege von Schlaganfallpatienten sollte sich das Gesundheitswesen statt zentral auf die körperliche Rehabilitation vielmehr auf die sozialen und emotionalen Themen konzentrieren, denen die Betroffenen gegenüberstehen. Zu dem Fazit kommen Forscher der University of Edinburgh http://www.ed.ac.uk .




219 Betroffene analysiert



Laut Forschungsleiter Scott Murray sollte ein realistischer Ansatz für die Pflege auch die emotionalen Bedürfnisse der Patienten und ihrer Pfleger berücksichtigen. "Der Ausgleich des Bedürfnisses der Hoffnung auf Besserung mit der Möglichkeit einer schweren Beeinträchtigung oder dem Tod ist bei diesem Ansatz wichtig."


Schlaganfälle sind die zweithäufigste Todesursache und für elf Prozent der Tode weltweit verantwortlich. Die Überlebenschancen sind vor allem bei Patienten mit einem schweren totalen anterioren Infarkt mit dem Verlust der Bewegungskontrolle, Sprache und anderen Symptomen schlecht.



In der aktuellen Studie mit 219 Betroffenen haben die Wissenschaftler Erfahrungen, Bedenken und Prioritäten von Patienten, Familien und Pflegenden in den ersten zwölf Monaten nach einem Schlaganfall untersucht. Im ersten halben Jahr starben 57 Prozent der Patienten. Innerhalb eines Jahres lag die Sterblichkeit bei 60 Prozent. Rund zwei Drittel der Todesfälle traten innerhalb des ersten Monats ein.





Mehr Unterstützung gefordert



Patienten und ihre Familien berichteten von der Trauer über den Verlust des früheren Lebens, Angst bei den Pflegenden, ob sie das Richtige tun würden, Unsicherheit über die Zukunft und Verwirrung über die Prognose. Palliative Pflege wurde zudem von Gesundheitsdienstleistern, Familien und informellen Pflegepersonen als negativ bewertet. Sie wurde zum Beispiel eher mit der Pflege von sterbenden Krebspatienten in Zusammenhang gebracht.


"Viele Patienten und feiwillig Pflegende hätten vom ersten Tag an mehr Unterstützung beim Treffen von Entscheidungen und dem Planen der Zukunft begrüßt. Der Fokus stand jedoch auf aktiver Rehabilitation, Wiederherstellung, Motivation und Hoffnung. Eine eingeschränkte Erholung wurde deutlich seltener diskutiert und vorbereitet", kritisiert Murray.


Die Studienautoren regen an, dass die Prinzipien der palliativen Pflege, aber nicht der Begriff selbst eingesetzt werden sollte. Menschen sollten dabei unterstützt werden, mit der verschlechterten Gesundheit gut zu leben und bis zu ihrem eventuellen Tod in einem angenehmen Umfeld untergebracht werden. Die Ergebnisse wurden in "CMAJ" veröffentlicht.




Moritz Bergmann






PS: Jetzt kommt aber die grosse Frage: Sind die Aerzte auch ueberhaupt bereit, das Thema SEELE des Menschen so zu berücksichtigen? In unser doch ach so "schnelllebigen" Zeit, wo gerade oft nur Zeit bleibt für die "körperliche" Wiederherstellung bleibt?

Meine Erfahrung als Krebspatientin sagt mir, dass auch im persoenlichen Umfeld, sogar im Familienumfeld - nicht im Freundeskreis - das Motto " Oh, das schaffst Du schon" sehr schnell angewendet wird, ohne jedoch sich mit den wirklichen Ängsten des Betroffenen auseinander zu setzen.  Die Betroffenen sind doch oft an dem Punkt, dass sie ihrer Umfeld "grosses Theater" vorspielen, und nur sehr wenigen Freunden sich ueberhaupt öffnen können und frei darüber reden!

Unsere Politik, die ach so schönen Broschüren was versprechen sie nicht alles?  Und wie sieht die Wirklichkeit aus?  Gerät man nicht sogar schon bei "Administrationen" ins erste "Druckfeld" ? Da wird einem schon soviel Kraft abverlangt, die aber dringend für die "Rehabilitation" nötig wäre? Nur, solange man nicht selbst betroffen ist (war) bleibt das wohl alles ein frommer Wunsch!


Frage: Wie kann ein Aerzte- oder Pflegesektor dem entgegenwirken? mit mehr Zeit? und wo bleibt die, gerade in dem Sektor, wo per Minute abgerechnet wird.

Eine Gesellschaft zeigt wie "reich" sie ist - wie sie mit denen umgeht, die gerade ihren Schutz verlangt! Und da ein "Zeugnis" auszustellen, ist jedem Leser selbst überlassen!!!

Dienstag, 20. Februar 2018

Healthcare industry must embrace digital to meet patient needs

PwC cited among vendors providing healthcare-specific enterprise data platforms and driving C-level engagement
 



The healthcare industry lags in its adoption of digital to meet patient needs. Analytics can be utilized to gain insight into how best to serve patients and provide them with relevant services, while virtual care technologies can provide advanced patient care. In order to evolve to keep up with a changing landscape, healthcare organizations can work with vendors to assess and implement cost-efficient digital solutions.



According to the February 2018 Forrester report, Virtual Care Enables The Digital Health Imperative, “Healthcare organizations must provide convenient and cost-efficient care to survive as healthcare becomes a digital business. But they have been slow to react to the shift from analog, leaving customers unsatisfied with digital experiences that pale in comparison with other industries.”



The report goes on to say,
“Virtual care technologies offer a range of customizable options to provide exceptional care through compelling digital experiences with fewer clinical resources. Healthcare digital business leaders need to quickly develop strategic business cases for the virtual care technologies that can help them keep pace and increase customer engagement.”



In the February 2017 Forrester report, Vendor Landscape: Healthcare Analytics, Q1 2017, PwC was named a functional specialist. Noting PwC’s area of specialization, Forrester says, “Bodylogical from PwC’s DoubleJump Health is a scientific model that simulates the interplay of actions and reactions inside the human body, which can enable health organizations to be precise about how to manage, prevent, or stop the progression of illness in specific individuals.”



In the Digital Health Imperative report cited above, Forrester cautions, “Virtual care pilots often stall because of a lack of strategic planning across the organization. Virtual care that is poorly integrated with the organization’s systems of record and insight as well as care delivery processes is doomed to remain siloed and inefficient.



To combat this, PwC works with providers to drive C-level engagement between chief medical information officers, COOs, and consumer experience officers to create a standard operating model and strategy across virtual care offerings.”



Jamie Gunsior, Digital Technologies Leader for Health Industries, states,
“At PwC, we’re working with clients to create a path to healthcare for all. Patient outcomes are at the heart of every project we undertake. We work with clients to develop bespoke operational and digital systems in order to help the organization increase efficiencies and develop sustainable operational models to meet the needs of an evolving landscape.”




2018 PwC also photo