Freitag, 12. September 2008

Mittelmeerkost schützt auch vor Krebs, Alzheimer und Parkinson

Eine mediterrane Kost schützt nicht nur vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach einer neuen Meta-Analyse im britischen Ärzteblatt (BMJ 2008; 337; a1344) beugt er auch Krebs sowie Alzheimer und Parkinson vor – vorausgesetzt, die Personen halten die Kost auch ein.

Um es vorwegzunehmen: Eine Pizza Salami und ein Latte Macchiato entsprechen ebenso wenig der mediterranen Kost, wie ein Hamburger vegetarisch ist. Rotes Fleisch, Milchprodukte (und natürlich auch die Buletten im Hamburger) führen im Adhärenz-Score, den Francesco Sofi und Mitarbeiter von der Universität Florenz aufgestellt haben, zum Punktabzug.

Pluspunkte gab es dagegen bei einem überdurchschnittlichen Verzehr von Olivenöl, Obst, Gemüse, Getreideprodukten, Nüssen und Fisch. Nur wer sich strikt an diese Ernährungsvorgaben hält, kann nach der Meta-Analyse aus zwölf Studien mit 1,5 Millionen Teilnehmern und einer Nachbeobachtungszeit von drei bis 18 Jahren, auf ein verlängertes Leben hoffen.

Nach den Berechnungen von Sofi senkt die mediterrane Diät die Gesamtsterblichkeit um neun Prozent (relatives Risiko RR 0,91; 0,89-0,94). Dies ist bedingt durch den Rückgang der kardiovaskulären Sterblichkeit um neun Prozent (RR 0,91; 0,87-0,95) sowie einem Rückgang der Krebssterblichkeit um 6 Prozent (RR 0,94; 0,92-0,96). Sogar um 13 Prozent sinkt die Sterblichkeit an Morbus Parkinson und Morbus Alzheimer (RR 0,87; 0,80-0,96).

Die protektive Wirkung war in Sensitivitäts-Analysen in beiden Geschlechtern vorhanden. Sie bestand in Europa gleichermaßen wie in den USA und Australien. Studien mit hoher oder niedriger Qualität und mit kürzeren und längeren Beobachtungszeiten kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

© rme/aerzteblatt.de

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