Frauen häufiger von Schmerzen, Allergien oder auch Krebs betroffen
"Obwohl der Arbeitsklimaindex 2007 eine hohe Zufriedenheit der ÖsterreicherInnen mit ihrem Arbeitsumfeld ausweist, sind es gerade die Frauen, die viele Nachteile in Kauf nehmen müssen", stellte heute, 25. Jänner, Landesrätin Karin Kadenbach bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer zum Thema "Benachteiligung und gesundheitliche Belastung von Frauen im Beruf" in Wien fest.
Als Gründe für die vergleichsweise schlechtere Lebenssituation von Frauen nannte Kadenbach die eklatanten Einkommensunterschiede zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die generell geringeren Karrierechancen von Frauen und insbesondere die Tatsache, dass Teilzeitarbeit "weiblich" ist.
So seien - laut Arbeiterkammer Oberösterreich - beispielsweise 670.000 der rund 790.000 Teilzeitbeschäftigten weiblichen Geschlechts; laut Statistik Austria wären im Jahr 2006 40,2 Prozent der Frauen, jedoch nur 6,5 Prozent der Männer teilzeitbeschäftigt gewesen.
Diese Nachteile sowie die Tatsache, dass Frauen auch 80 Prozent der Haus- und 75 Prozent der Erziehungs- bzw. Kinderbetreuungsarbeit leisten, wirke sich auch negativ auf deren gesundheitliche Situation aus. "Diese Vielfach-Belastung liegt im wahrsten Sinne des Wortes schwer auf dem Rücken der Frauen", betonte Kadenbach.
So würden Frauen - abgesehen von häufigeren Erkrankungen des Bewegungsapparates - im Vergleich zu Männern auch eher unter chronischen Krankheiten, Schmerzen, Migräne, Allergien, Bluthochdruck, Angstzuständen, Schlafstörungen und Depressionen leiden oder auch an Krebs erkranken. Auch vom Burn-out-Syndrom seien immer mehr Frauen betroffen.
Um die Situation der Frauen künftig zu verbessern, forderte Kadenbach die Schaffung eines flächendeckenden, kostengünstigen und an die Bedürfnisse und Arbeitszeiten der Eltern angepasstes Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen: "Vor allem im ländlichen Raum von Niederösterreich ist noch Nachholbedarf gegeben." Notwendig sei überdies eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel bzw. die Bereitstellung preisgünstiger Verkehrsmittel.
- dpa -
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